Che tempo fa oggi?

Die Frage nach der Zuverlässigkeit der Wettervorhersage beantwortete sich bereits beim ersten Fensterblick in Richtung Morgenhimmel. Alles grau in grau, das Wetter versprach erneut nichts Gutes, und es hielt Wort. Kaum in Richtung Forli gestartet, setze feinster Nieselregen ein, der mich bis kurz vor Florenz begleiten sollte.
Zunächst aber war es gar nicht so einfach aus Ravenna heraus zu kommen, denn die nächst gelegene Ausfallstraße war gesperrt und das Navi wollte mich beharrlich immer wieder in die ZTL-Zone Ravennas zurückführen.
Nach einer Viertelstunde war es dann doch gelungen, und nach weiteren 30 Minuten tankte ich in Forli noch einmal voll, bevor es über die SS 67 durch die Höhen des Appenin Richtung Florenz gehen sollte. Auf dem Passo del Muraglione herrschte in 907 Metern Höhe bereits schwer herbstliches Wetter und die regennassen und laubbedeckten Straßen luden zu ungewollten Rutschpartien ein.

Herbstliches Geläuf auf dem Passo del Muraglione

Nachdem mir zweimal das Hinterrad in Rutschen geriet, wurde ich deutlich langsamer, was dazu führte, dass ich schließlich erst gegen 13.00 Uhr Florenz erreichte. Nach intensivem Studium der dortigen Regularien der ZTL-Zone, umfuhr ich die Innenstadt in großem Bogen, um anschließend die Schnellstraße in Richtung Livorno aufzufahren. Bei Empoli ging’s wieder runter auf einen Abstecher in das kleine toskanische Dorf Vinci, um das dortige Museum zu Ehren Leonardo das Vincis zu besuchen.
Die 11 Euronen für das Eintrittsticket waren das Gebotene am Ende leider nicht wert, denn neben verschiedenen Reprints von Leonardos Zeichnungen waren zwar zahlreiche Modelle verschiedener Apparate und Maschinen zu sehen, die jedoch allesamt neuzeitlich waren.

Kein Bikersuit, sondern ein Tauchanzug nach Entwürfen von Maestro Leonardo

Wieder zurück auf der Schnellstraße ging es die letzten gut 60 Kilometer nach Livorno, wo sich die Suche nach dem gebuchten Hotel Houston („Houston, wir haben ein Problem!“) zunächst schwierig gestalten sollte. Ein unscheinbares Äußeres machte mehrere Ehrenrunden auf der Vespe erforderlich, bevor ich mein Nachtlager doch noch aufschlagen konnte.

Ein schmales Hotel für einen schmalen Geldbeutel

Nach dem Check-in in das Haus, was von innen durchaus den Charme eines Stundenhotels ausstrahlte, aber für eine kurze Nacht vor der Schiffspassage soeben noch zweckmäßig erscheint, ging’s nochmal kurz zum Hafen, um die Tickets für die Korsikapassage zu erwerben.
Im Anschluss gab’s das Abendmahl vom benachbarten Penny-Markt, und dann hieß es möglichst früh „Bubu zu machen“, denn um kurz nach fünf sollte die Nacht bereits wieder zu Ende sein.

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